Ein unbemerktes Datenleck, eine Sicherheitslücke in der Cloud – und plötzlich stehen die Arbeitszeiten hunderter Mitarbeiter im Netz. Was nach einem Ausnahmefall klingt, passiert immer wieder. IT-Sicherheitsexperten warnen: Besonders digitale Zeiterfassungssysteme geraten verstärkt ins Visier von Hackern. Angreifer nutzen Schwachstellen, um sensible Personaldaten auszulesen oder Systeme lahmzulegen. Doch warum sind Zeiterfassungsdaten so wertvoll? Und wie können Unternehmen sie vor unbefugtem Zugriff schützen? Der Schutz digitaler Arbeitszeiterfassung ist längst keine optionale Maßnahme mehr – er ist eine Notwendigkeit.
Angriffspunkt Zeiterfassung: Warum Hacker gezielt auf Arbeitszeitdaten zugreifen
Unternehmen setzen auf Firewalls, sichern Kundendaten mit mehrstufigen Authentifizierungen und verschlüsseln ihre Kommunikation. Doch ein Bereich bleibt oft unzureichend geschützt: interne Personaldaten. Dabei bergen gerade Arbeitszeitaufzeichnungen, Bewegungsprofile und Zugriffsrechte erhebliche Risiken. Cyberkriminelle wissen das – und nutzen Schwachstellen gezielt aus.
Ein gut abgesichertes Zeiterfassungstool schützt nicht nur vor Missbrauch, sondern trägt aktiv zur IT-Sicherheit bei. Moderne Systeme setzen auf verschlüsselte Übertragung, rollenbasierte Zugriffsrechte und sichere Authentifizierungsverfahren. Das verhindert unbefugten Zugriff und sorgt dafür, dass Arbeitszeiten manipulationssicher gespeichert werden. Besonders in Unternehmen mit flexiblen Arbeitsmodellen oder Schichtsystemen ist eine zuverlässige und geschützte Erfassung essenziell. Nur wer auf zertifizierte, DSGVO-konforme Lösungen setzt, kann sicherstellen, dass sensible Personaldaten nicht zum Einfallstor für Hacker werden.
Cloud oder On-Premise? Vor- und Nachteile beider Lösungen
Arbeitszeitdaten müssen sicher gespeichert werden – doch wo genau liegt die beste Lösung? Während einige Organisationen auf lokale Server setzen, bevorzugen andere die Cloud. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, insbesondere im Hinblick auf Cybersecurity.
Cloud-Systeme ermöglichen es Mitarbeitern, ihre Arbeitszeiten flexibel und ortsunabhängig zu erfassen. Daten sind jederzeit abrufbar, Updates erfolgen automatisch und IT-Abteilungen müssen sich nicht um die Wartung kümmern. Doch mit der Speicherung auf externen Servern steigt das Risiko für Angriffe. Fehlende Verschlüsselung oder unsichere Passwörter können Hackern den Zugang erleichtern. Sobald ein Angreifer Zugriff erhält, lassen sich nicht nur Arbeitszeiten manipulieren, sondern auch sensible Personaldaten ausspionieren.
Mehr Kontrolle, aber auch Verantwortung mit On-Premise
Wer Daten ausschließlich auf internen Servern speichert, minimiert das Risiko eines externen Zugriffs. On-Premise-Systeme stehen unter vollständiger Kontrolle, wodurch Datenschutzrichtlinien leichter durchgesetzt werden können. Doch auch diese Variante birgt Herausforderungen. Ohne regelmäßige Updates und Sicherheitsprüfungen können veraltete Systeme zur Schwachstelle werden. Zudem liegt die gesamte Verantwortung für die IT-Sicherheit beim Betreiber selbst – eine Aufgabe, die je nach Unternehmensgröße erhebliche Ressourcen erfordert.
Datenschutz und DSGVO: Strenge Vorgaben für den Schutz von Zeiterfassungsdaten
Der Umgang mit sensiblen Personaldaten unterliegt klaren gesetzlichen Regelungen. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gibt vor, dass personenbezogene Informationen nur für definierte Zwecke erhoben und vor unbefugtem Zugriff geschützt werden müssen. Dazu gehören Arbeitszeiten, Bewegungsprofile und Zugangsdaten, die im Rahmen der Zeiterfassung erfasst werden. Ein Verstoß gegen diese Vorschriften kann nicht nur das Vertrauen der Belegschaft erschüttern, sondern auch finanzielle Konsequenzen haben. Unternehmen, die den Datenschutz vernachlässigen, riskieren Bußgelder in Millionenhöhe.
Die größte Herausforderung besteht darin, Zeiterfassungsprozesse so zu gestalten, dass sie sowohl effizient als auch rechtskonform sind. Neben der technischen Absicherung ist es entscheidend, dass alle Beteiligten – von der IT-Abteilung bis zur Personalabteilung – die gesetzlichen Anforderungen kennen und einhalten.
Verschlüsselung und Sicherheitszertifikate als Grundschutz
Datensicherheit beginnt mit einer starken Verschlüsselung. Moderne Zeiterfassungssysteme setzen auf End-to-End-Verschlüsselung, sodass erfasste Arbeitszeiten nicht ungeschützt übertragen oder gespeichert werden. Besonders kritische Daten sollten nur auf Servern mit aktuellen Sicherheitszertifikaten abgelegt werden.
Regelmäßige Software-Updates sind ein weiterer essenzieller Schutzmechanismus. Systeme, die nicht auf dem neuesten Stand gehalten werden, sind anfällig für Cyberangriffe. Angreifer nutzen bekannte Schwachstellen gezielt aus, um Zugang zu ungesicherten Personaldaten zu erhalten.
Neben diesen technischen Maßnahmen spielt auch die Zugriffskontrolle eine Rolle. Nicht jeder Mitarbeiter sollte uneingeschränkten Zugang zu Zeiterfassungsdaten haben. Durch ein rollenbasiertes Berechtigungssystem kann sichergestellt werden, dass nur autorisierte Personen bestimmte Daten einsehen oder verändern können.
Schulung und Sensibilisierung: Der Faktor Mensch als Sicherheitsrisiko
Technische Schutzmaßnahmen sind wirkungslos, wenn Mitarbeiter nicht für Datenschutzrisiken sensibilisiert sind. Unsichere Passwörter, unachtsames Öffnen von E-Mail-Anhängen oder das Speichern von Zugangsdaten in ungeschützten Dokumenten zählen zu den häufigsten Ursachen für Sicherheitslücken.